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„Man muss den Tod abschaffen“, hat der französische Autor Michel Houellebecq einst in einem Interview mit der Zeit im Jahre 2000 gefordert. Abschaffen? Das scheitert schon an der Organisations- bzw. Prozessform des organischen Lebens, das mit der Geburt anbricht und mit dem Tode endet.


Während das persönliche Gedenken an Tote eine Entwicklung von der Idealisierung bis hin zum Vergessen durchläuft, bleiben sie in der digitalen Wirklichkeit immer dieselben. Wer aber möchte mit jedem digitalen Fußabdruck in die Ewigkeit eingehen? Und möchte man als Toter noch zum Datenmeer sozialer Netzwerke anzugehören? Sollte man in diesem Fall nicht eher das digitale Gedenken abschaffen bzw. mit einem Verfallsdatum versehen? Ist das (technisch) überhaupt möglich? Und gewollt?